Ein plötzlicher Herzstillstand kann unterschiedliche Ursachen haben, in jedem Fall erfordert ein solcher Notfall, der theoretisch jederzeit und überall auftreten kann, sofortige lebensrettende Maßnahmen. Ein automatisierter externer Defibrillator (AED) kann in solch kritischen Situationen Leben retten und auch von absoluten Laien bedient werden. Im Folgenden einige Fallbeispiele und wichtige Informationen zum Thema AED.

Einfach und effektiv – AEDs bei Rhythmusstörungen

Es gibt zahlreiche gut dokumentierte Beispiele aus dem Alltag, in denen ein AED bzw. der rechtzeitige Einsatz eines solchen Geräts, den Tod eines Menschen verhindern konnte. Bei einem Herzinfarkt wird, anders als oft angenommen wird, kein Defibrillator verwendet – in den häufigsten Fällen kommen Defibrillatoren bei Herzrhythmusstörungen, insbesondere bei Kammerflimmern oder pulslose ventrikulärer Tachykardie, zum Einsatz. Sie senden gezielte Stromstöße aus, welche das Herz in den normalen Rhythmus zurückversetzen.

Während medizinische Defibrillatoren nur von geschultem Personal bedient werden können, sind automatisierte externe Defibrillatoren speziell für die Anwendung durch Laien konzipiert. Entsprechende Anwendungshinweise sind auf dem Gerät angebracht oder erfolgen per Sprachausgabe. Der Anwender muss nur die Elektroden anbringen und das Gerät analysiert den Herzschlag eigenständig und gibt, falls nötig, einen Schock ab. Somit ermöglichen es AEDs auch ungeschulten Ersthelfern, im Notfall schnelle Hilfe leisten zu können. Einige Beispiele:   

Schulalltag: Sportunterricht

Ein 14-jähriger Schüler erlitt 2023 während des Sportunterrichts einen plötzlichen Herzstillstand. Glücklicherweise befand sich in der Aula ein AED, welcher von einer geistesgegenwärtigen Lehrkraft umgehend eingesetzt wurde. Bereits nach dem ersten Schock trat wieder ein stabiler Herzrhythmus ein und der Schüler überlebte. Ohne den Einsatz des AEDs wären die Überlebenschancen gegen null gewesen, wie ein Notarzt im Nachhinein bestätigte.

Öffentlicher Raum: Fußballplatz

Am 12. Juni 2021 brach der dänische Nationalspieler Christian Eriksen während eines EM-Spiels kurz vor der Halbzeitpause zusammen – auch hier ein plötzlicher Herzstillstand. Spieler führten sofort Herz-Lungen-Wiederbelebung durch, auch ein Defibrillator wurde eingesetzt. Dank der schnellen Defibrillation überlebte Eriksen, der seit September dieses Jahres beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht.

Praxisumfeld: Arztpraxis

Ein 62 jähriger Mann brach in einer Arztpraxis zusammen, nachdem er eine Versichertenkarte einer Verwandten zum Einlesen vorbeigebracht hatte. Die Praxismitarbeiterinnen benutzten den vor Ort befindlichen Defibrillator, nachdem Rettungskräfte verständigt worden waren und konnten somit den Tod des Mannes verhindern. Später wurde dem Mann ein implantierbarer Defibrillator eingesetzt.

Einfach Leben retten: AEDs für Zuhause und Büro

Lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen können leider jeden treffen und überall auftreten. Der schnelle Einsatz eines Defibrillators kann in vielen Fällen Leben retten, sofern er denn vor Ort vorhanden ist. Immer mehr öffentliche Einrichtungen, Bahnhöfe, Einkaufszentren, Schulen oder auch Unternehmen statten sich mit einfach zu bedienenden Defibrillatoren aus, um im Notfall darauf zurückgreifen zu können.

Entsprechende Geräte sind erschwinglich und können selbstverständlich auch von Privatpersonen erworben werden. Wer einen AED kaufen möchte, sollte bestenfalls darauf achten, dass es sich um ein vollautomatisches Gerät handelt, da diese Geräte von möglichst vielen Personen bedient werden können. 

Fazit

Es gibt Situationen, in denen zählt jede Minute. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, ist es durchaus ratsam, einen AED anzuschaffen, sei es für einen Sportclub, für eine Firma oder auch für den privaten Haushalt. Auch wenn die Bedienung simpel und selbsterklärend ist, ist es sinnvoll, sich mit den grundlegenden Schritten der Herzdruckmassage und Wiederbelebung vertraut zu machen, da diese bis zum Eintreffen der Rettungskräfte auch dann erfolgen muss, wenn ein Defibrillator eingesetzt wird.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

Von Stefanie

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